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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 236

1911 - Erfurt : Keyser
— 236' — Das Eintreffen des Königs auf dem Schlachtfelde: Gegen 8 Uhr ertönte von rückwärts her, von der Höhe von Dub, lautes Hurrarufen. Der König war auf dem Schlachtfelde angekommen. Es ist Hohenzollernart, in den Stunden der Gefahr dort zu sein, wo für Ehre und Glück des teuren Vaterlandes gekämpft wird. — In dem Augenblicke flog eine Granate heran. Sie schlug, ohne zu Platzen, in eine nickt weit entfernt haltende Schwadron Ulanen. Bald folgten mehrere. Vielleicht gaben die etwa 300 Pferde der Stabswache, die den König begleitete, ein bequemes Ziel. Darum wurde sogleich befohlen, daß das Hauptquartier sich im Gelände verteilen sollte. Der König, die Generale und Bismarck ritten nach Nordosten hinunter in die Ebene. Unweit des Kriegsherrn, welchen Moltke, Roon und Alvensleben umgaben, hielt Bismarck auf einem riesengroßen Fuchs. Wie er im grauen Mantel hoch-ausgerichtet dasaß und die großen Augen unter dem Stahlhelm glänzten, gab er ein wunderbares Bild: ein Riese aus nordischer Urzeit. Nachdem sich der König über die Gefechtslage unterrichtet hatte, befahl er, daß die erste Armee die Bistritz überschreiten sollte. General v. Bose überschritt auf schnell hergestellten Stegen von Aesten und Brettern den breiten Bach und drang in das anliegende Gebölz ein, aus dem sich der Feind ohne Widerstand zurückzog. Jenseit des Flusses schwenkten dann sämtliche Bataillone etwa um 9>2 Uhr gegen den Hola-Wald, welcher ein vortrefflickes Schußfeld und eine ebensolche Deckung zu bieten schien. Im Hola-Walde: Der Hola-Wald bildet ein ziemlich regelmäßiges Viereck von etwa 1100 Schritt Ausdehnung südlich der Chaussee von Sadowa nach Lipa. Er enthält längs der Chaussee hochstämmige Laub- und Nadelhölzer, besteht aber im übrigen aus überaus dichtem Unterholz. Beim Vordringen fanden unsere 31er it. 71er nur schwache Abteilungen des Gegners vor. welche sich ohne Kampf zurückzogen. Mühsam bahnten sich die Musketiere den Weg durch das dichte Gebüsch. Plötzlich — man hatte noch nicht den südlichen Waldsaum erreicht — wurde das Gehölz lichter, und geradeaus erblickte man aus einem kaum 1000 Schritt vorliegenden Höhenzuge bei dem Dorfe Lipa eine lange Artillerielinie. Der Gegner hatte das Unterholz aus einige 30 Schritte vom Waldrande entfernt, um Einsicht zu erlangen. Fast im gleichen Augenblick begrüßte die Preußen ein Hagel von Granaten. Trotz der trüben Witterung zielten die Oesterreicher gut und ihre Granaten schlugen richtig ein. Sie hatten an mehreren Stellen des nach Lipa zugekehrten Saumes Bäume ihrer Rinde beraubt, sodaß die hellen Stämme gute Zielpunkte boten. Das Feuer steigerte sich bald zu einer betäubenden Heftigkeit; Blitz auf Blitz zuckte in weitem Umkreise schnell hintereinander auf, unaufhörlich rollte der Donner und sausend kam Geschoß auf Geschoß mit fürchterlicher Sicherheit daher. Granate

2. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 168

1916 - Stuttgart : Franckh
168 von Les Eparges die Hölle der Artillerie, das Fegseuer von stinkenden Handgranaten und die Sturmangriffe von immer neu vorflutenden Jn-fanteriewellen auszuhalten. Und so bis zum 5. Juni! Aber alles war vergebens. Keine Handbreit des eroberten Landes ließen sich unsere Getreuen entreißen. — Nicht minder schwer waren während der ganzen Zeit die Kämpfe im Priesterwald. Dieses echt lothringische Waldgestrüpp mit seinem seltsamen Namen, das in einer Ausdehnung von etwa acht Kilometern nach allen Steiten nordwestlich von Pont ä Mousson liegt, ist durch seine erbitterten, während des ganzen Sommers 1915 hin und her wogenden Kämpfe so berühmt geworden, daß Nichtkenner das ganze Ringen zwi-schen Maas und Mosel irrtümlich zusammenfaßten in den Namen der Kämpfe im Priester-wald. Und doch ist er nur der kleine südöstlichste Winkel des Schlachtenvierecks zwischen Maas und Mosel. Aber die Wut und der Ingrimm des Ringens haben diese Stätte, die früher wohl ein Heim der keltischen Priester war, wie von neuem geweiht. Der „Todeswald" heißt er bei den Feldgrauen und auch der „Witwenwald". Die Franzosen dagegen sagen, wie immer zur Größenkrankheit geneigt, „unser Wald", genau wie sie vom wiedereroberten Elsaß sprechen, weil sie noch nicht einmal ein Zwölftel davon in Händen haben. Bei Norroy steigt steil aus dem Moseltal ein Höhenkamm, von Schluchten durchlüftet und mit dichtem Unterholz bekleidet, der westsüdwestlich verläuft und im Croix des Carmes seinen höchsten Punkt erreicht. Auf diesem Hvhenrük-ken und westlich davon lagen bis in den Sommer 1915 die deutschen Stellungen. In zäher Sappenarbeit hatten die Franzosen ihre Gräben langsam vorgeschoben, bis es ihnen im Juni gelang, aus dem westlichen Teil des Höhenrückens Fuß zu fassen. Hinab mit ihnen! Das war die Losung, die wochenlang durch die deutschen Gräben ging. Das Unternehmen war nicht leicht und bedurfte genauer Vorbereitung. Am 4. Juni bei Tagesanbruch begann der vorbereitende Angriff. Eine Gruppe von fünf französischen Blockhäusern, die beim Hauptsturm hätte gefährlich werden können, wurde samt der Besatzung in die Luft gesprengt, nachdem es gelungen war, die erste der sieben hintereinander ausgebauten französischen Stellungen im östlichen Waldteil zu stürmen. Nachmittags wurde in einem unerhörten Anlauf der Hauptangriff ausgeführt, der bis zum Abend alle französischen Stellungen in einer Breite von anderthalb Kilometer, dazu tausend unverwundete Gefangene, drei Geschütze, sieben Minenwerfer, sieben Maschinengewehre und einen reich ausgestatteten Pionierpark in unseren Besitz brachte. Unter den Gefangenen befanden sich auch Neger der französischen Insel Reunion als „Mitkämpfer für europäische Zivilisation und Kultur". Die deutschen Verluste erreichten, alles in allem genommen, noch nicht einmal die Zahl der unverwundeten französischen Gefangenen. Dieser Sieg im Priesterwald war die letzte Kampfhandlung großen Stils im vergangenen Sommer. An täglichen Feuerüberfällen fehlte es zwar nie, die üblichen Grüße mit Handgranaten und Wurfminen wurden immer wieder ausgetauscht bis in den Spätherbst, wo das letzte spärliche Laub aus den zersetzten Kronen des Priester-waldes siel; aber von dem Gedanken, daß er nur die Zange hinter St. Mihiel zusammenzudrücken brauche, um eine deutsche Armee außer Gefecht zu setzen, davon war der General Dubail nun doch endgültig abgekommen. Was aber aus dem Kampsgebiet im Jahr 1915 geworden ist, das läßt sich nur ahnen, nicht aber beschreiben. Im Priesterwald und in den aus der Südfront liegenden Gehölzen von Apre-mont, sowie im Bois Bruls bei Ailly hatten deutsche und französische Granaten nur allzu gründlich nachgeholt, was mangelnde Forstkultur während langer Jahrzehnte versäumt hatte. In dichten Hausen von Prügelholz liegt überall das Gestrüpp fußhoch auf dem Waldboden. Wie leere, fahle Hopfenstangen stehen die früher dichten Buchen und Eichen da. Von surrenden Schrapnellkugeln und -Zündern und von singenden Gewehrgeschossen ist alle Rinde abgesprengt. Wo eine Granate den Stamm traf, da ragt ein borstiger Riefenpinfel in die Lust; die seltenen Nadelholzbäume aber find oben kreisförmig ausgefasert wie Palmen. Aber auch die Wurzeln haben Granaten und Minen nicht geschont, und mancher Stamm liegt umgekehrt und reckt feine Wurzelarme hilflos in die Luft. Nicht minder grauenvoll sieht es aus im Kampfgelände bei Combres und bei Les Eparges. Ein Chaos von Steingeröll und Felsplatten, Baumstümpfen 'und Gestrüpp, von Knäueln zerschossenen Stacheldrahts und von vernichtetem Kriegsgerät aller Art überdeckt das Schlachtfeld, und große Sprengtrichter zerreißen die Erde fchiuchtartig. Auch das ist eben ein Neues beim Monate und Jahre lang dauernden Stellungskrieg, daß er gründlicher als die schwerste Schlacht im Bewegungskamps es vermöchte, das Gelände verwüstet und entseelt. □ □

3. Teil 2 - S. 13

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der Flankenangriff gegen Rußlands 13 hielten sie immer wieder fest. And inzwischen marschierten die Truppen an den Flügeln, was das Zeug halten wollte, um die Russen herum. Am fünften Schlachttag standen die Deutschen schon so (Tafel!), am achten und letzten Tage waren sie so (Tafel!) eingekreist. Lier liegt die russische Stadt Augustow, östlich davon ein riesiger, dichter Wald. 2n diesen Wald hinein waren jdie Reste der russischen Njemenarmee nun getrieben, und außen herum standen die Deutschen. Und nun war es wieder wie^bei Tannenberg. Was nicht erschossen wurde oder im Gestrüpp und Sumpf umkam, wurde gefangen ge. nommen. Nur ganz wenigen gelang es, sich durchzuschleichen und in eiliger Flucht zu entkommen. Die ganze große zweite Njemen-Armee war auch vernichtet. Ihre Geschütze und Wagen standen im Walde von Augustow zerstreut, Leichen und Pferdekadaver dazwischen. Wochenlang hat es gedauert, bis alle Beute geborgen war. Ostpreußen aber war wieder befreit; und seitdem ist kein Russenheer wieder auf unseren deutschen Boden gelangt. And die Russen hatten einen heilsamen Schreck gekriegt, was nun noch an ihren Flügeln geschehen würde, da das große Leer, das im Norden sie gegen Umgehung schützen sollte, vernichtet war. Merkworte: Der Feldzugsplan 1915. Umklammernde Vernichtung wegen Entfernung nicht möglich Ziel: Rußland unschädlich machen 1. Die Russen weit von der Grenze forttreiben 2. Festungsgürtel nehmen 3. Viele Soldaten und Rüstzeug vernichten. Zunächst Flanken bedrohen 1. Eigenes Land befreien Galizien, Ostpreußen 2. Russen ängstigen, daß sie anderwärts weniger Acht geben Befreiung der Bukowina im äußersten So Befreiung Ostpreußens im äußersten No Vernichtung von 200000 Russen in der masurischen Winterschlacht, Februar 1915 Äindenburg kreist Russen im Marsch ein.

4. Der Weltkrieg 1914/15 - S. 7

1915 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 7 — Themse-] Dover fightoj Kl Ma l Kniserslaut m ifiaarbrückejv i Rouen Soissons Verdun• O-i v Chalons 'ersaille- Französischer Krie^sschaiqilatz so Maßstab 1: 5 Mill. ••••••• Deutsche Steuungsunie Miil Regen arbeiteten sie sich durch den aufgeweichten Lehmboden von Graben zu Graben voran, und wenn die Stiefel im Kote stecken blieben, ging's barfuß weiter. Der an Zahl überlegene Feind wehrte sich tapfer in starken Stellungen, und doch warfen ihn die Deutschen auf einer Frontbreite von zwölf bis fünfzehn Kilometer in dreitägigem Ringen von den Höhen hinunter und über die Aisne. Die Franzosen verloren das rechte Aisneufer, dazu 25000 Mann, 18 schwere und 17 leichte Geschütze. Das waren größere Verluste als in der Schlacht bei St. Privat und Gravelotte am 18. August 1870, die sich auf einem annähernd so großen Kampffelde abspielte. Die Kämpfe um den Argonnerwald. Der Argonnerwald liegt ungefähr in der Mitte zwischen der wichtigen Festung Verdun und dem Lager von Chalons. Er erstreckt sich von Norden nach Süden in einer Länge von etwa 40 km und hat eine Breite von 8—12 km. Juuge Buchen, Eichen, Erlen, Birken und Stechpalmen bilden ein dichtes Gebüsch. Um die wenigen großen Bäume schlingen sich Efeu und Waldrebe. Wege sind selten und schlecht. Bei Regenwetter bleiben Menschen und Fuhrwerk im lehmigen Boden und in grundlosen Sümpfen stecken. Hier tobt nun seit Ende September der Kampf. Er gilt der Festung Verdun. Die Deutschen, die von Norden nach Süden vordringen, wollen die Eisenbahn von Paris nach Verdun erreichen und die Festung von Westen abschließen. Die Franzosen suchen natürlich Verdun zu retten. Als die Deutschen im September gegen den Wald vorrückten, fanden sie ihn besetzt und durch befestigte Waldhütten, Gräben und Drahtverhaue so ver- 2*

5. Geschichtliches Lesebuch - S. 233

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Xvi. D. Sybel, Die Schlacht bei Königgrätz. 233 Dort liegt, gleich hinter Sadowa, ein dicht bewachsener Busch, der Holawald, dann bis Nechanitz hinunter ein halbes Dutzend kleinerer und größerer Dörfer. Etwa drei Viertelstunden aber von der Bistritz entfernt ändert sich der Charakter des Geländes. Aus dem flachen Abhang erhebt sich eine Höhenkette, an einzelnen Punkten bis zu 300 Fuß über die Thalsohle emporsteigend, von Nechanitz an weit über Sadowa hinaus die Bistritz begleitend, nach Westen hin meistens schroff abgeböscht, nach Osten allmählich sich senkend, bis in der Nähe von Königgrätz der Boden vollständig eben wird. Diese Höhen hatte Benedek sich zum ersten Widerstände ausersehen, und wir müssen deshalb einzelne derselben zum Verständnis des Folgenden näher bezeichnen. Eine halbe Stunde hinter Nechanitz zeigt sich der Schloßberg von Hradek, von hier eine Stunde nordwärts eine weit hervorragende Höhe mit den Dörfern Nieder- und Oberprim und Problns an ihren Abhängen, sodann, immer nach Norden fortschreitend, ein niedrigerer Hügelrücken mit dem Dorfe Langenhof, endlich gegenüber Sadowa und dem Holawalde der höchste und bedeutendste dieser Berge, mit dem Flecken Lipa ans der Mitte seines westlichen Abhanges und dem ärmlichen, aber seit diesem 3. Juli durch Europa berühmten Dörfchen Chlum in einer Vertiefung am Ostrande der Höhe. Der Blick beherrscht von hier aus die gesamte Landschaft nach allen Seiten. Nach Osten flacht sich auch hier das Gebirge allmählich ab; zwischen welligen Hügeln liegt dort in der Tiefe das Dorf Nedielischt, von da breitet sich platte Ebene bis zur Elbe aus. Ein anderes Bild zeigt sich dem Beschauer im Norden. Chlum gerade gegenüber, von dem Fuße seines Berges nur durch eine schmale Einsenkung getrennt, dehnt sich eine breite, mit mächtigem Baumwuchs bestandene Knppe aus, die von zahlreichen Schluchten durchrissen, am westlichen Rande aber von einer gewaltigen Felsenbastion gefrönt ist; es ist der Swiepwald, der wie Chlum au diesem Tage ein unvergeßliches Andenken gewonnen hat. Rechts davon, eine halbe Stunde weiter nordwärts, zeigt sich ein langgestreckter Höhenzug mit dem Dorfe Maslowied an seinem Abhang; wieder eine halbe Stunde weiter lehnt sich daran ein stattlicher Berg, der auf seiner Westflanke das Dörfchen Horscheniowes und auf seiner sonst kahlen Spitze damals zwei uralte, überall weithin sichtbare Linden trug. An dessen Fuße fließt der Bach Trotiuka durch morastige Wiesen südostwärts der Elbe zu: auf der andern Seite des kleinen Gewässers schließt dann der steile Horschizkaberg das Bild.

6. Geschichtliches Lesebuch - S. 233

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Xvi. D. Sybel, Die Schlacht bei Königgrätz. 233 Dort liegt, gleich hinter Sadowa, ein dicht bewachsener Busch, der Holawald, dann bis Nechanitz hinunter ein halbes Dutzend kleinerer und größerer Dörfer. Etwa drei Viertelstunden aber von der Bistritz entfernt ändert sich der Charakter des Geländes. Aus dem flachen Abhang erhebt sich eine Höhenkette, an einzelnen Punkten bis zu 300 Fuß über die Thalsohle emporsteigend, von Nechanitz an weit über Sadowa hinaus die Bistritz begleitend, nach Westen hin meistens schroff abgeböscht, nach Osten allmählich sich senkend, bis in der Nähe von Königgrätz der Boden vollständig eben wird. Diese Höhen hatte Benedek sich zum ersten Widerstände ausersehen, und wir müssen deshalb einzelne derselben zum Verständnis des Folgenden näher bezeichnen. Eine halbe Stunde hinter Nechanitz zeigt sich der Schloßberg von Hradek, von hier eine Stunde nordwärts eine weit hervorragende Höhe mit den Dörfern Nieder- und Oberprim und Problns an ihren Abhängen, fodann, immer nach Norden fortschreitend, ein niedrigerer Hügelrücken mit dem Dorfe Langenhof, endlich gegenüber Sadowa und dem Holawalde der höchste und bedeutendste dieser Berge, mit dem Flecken Lipa ans der Mitte seines westlichen Abhanges und dem ärmlichen, aber seit diesem 3. Juli durch Europa berühmten Dörfchen Chlum in einer Vertiefung am Ostrande der Höhe. Der Blick beherrscht von hier aus die gesamte Landschaft nach allen Seiten. Nach Osten flacht sich auch hier das Gebirge allmählich ab; zwischen welligen Hügeln liegt dort in der Tiefe das Dorf Nedielifcht, von da breitet sich platte Ebene bis zur Elbe aus. Ein anderes Bild zeigt sich dem Beschauer im Norden. Chlum gerade gegenüber, von dem Fuße seines Berges nur durch eine schmale Einsenkung getrennt, dehnt sich eine breite, mit mächtigem Banmwuchs bestandene Kuppe aus, die von zahlreichen Schluchten durchrissen, am westlichen Rande aber von einer gewaltigen Felsenbastion gekrönt ist; es ist der Swiepwald, der wie Chlum an diesem Tage ein unvergeßliches Andenken gewonnen hat. Rechts davon, eine halbe Stunde weiter nordwärts, zeigt sich ein langgestreckter Höhenzug mit dem Dorfe Maslowied an feinem Abhang; wieder eine halbe Stunde weiter lehnt sich daran ein stattlicher Berg, der auf seiner Westflanke das Dörfchen Horscheniowes und auf feiner sonst kahlen Spitze damals zwei uralte, überall weithin sichtbare Linden trug. An dessen Fuße fließt der Bach Trotinka durch morastige Wiesen südostwärts der Elbe zu: auf der andern Seite des kleinen Gewässers schließt dann der steile Horschizkaberg das Bild.

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 409

1877 - Oldenburg : Stalling
409 - ging gegen das baierische Corps unter General Hartmann vor. Sogleich wurde die gesammte Artillerie des 5. Corps stlich von Wrth hinausgesandt, aber ein Befehl des Krn-Prinzen, den Angriff einzustellen, bis die ganze Armee sich concentrirt haben wrde, nthigte das baierische Corps, das schon dicht bis Wrth vorgedrungen war, wieder zurck-zugehen. Dies gab den Franzosen die Mglichkeit, durch Abtheilungen von Canrobert und de Failly's Divisionen verstrkt, wieder mit aller Kraft gegen Wrth vorzudringen. General Kirchbach ging mit dem ganzen 5. Armeecorps vor. Die deutschen Truppen muten, um nach Wrth zu gelangen, die damals durch Regengsse ungemein angeschwollene Sauer durchschreiten. Dies geschah unter einem furchtbaren Hagel von Granaten, Mitrailleusen- und Chafsepotkugeln; Hunderte fanden unter dem verheerenden Feuer ihren Tod oder ertranken im Bache. Dennoch setzten die Helden-mthigen Krieger den Uebergang durch, und der Kampf zog sich gegen die Stadt hin. Mehrere Stunden wthete das Gefecht, als es den Deutschen, besonders dem 5. Corps, gelang, die Feinde aus Wrth zu vertreiben. Dann ging es daran, die steilen Hhen hinter der Stadt, die Hauptposition des Feindes, zu strmen. Die Franzosen er-hielten immer neuen Zuzug und verdrngten die Deutschen zweimal aus der neugewonnenen Position; aber stets von neuem entbrannte der Kampf auf der 1'/, Meilen langen Schlachtlinie. Die steilen Anhhen waren mit dichtem Ge-strpp bewachsen, aus denen zahllose Kugeln die Reihen der braven Deutschen lichteten. Whrend das 5. Corps stunden-lang in harter Bedrngni stand, kmpfte auch das 11. Corps unter General v. Bose, das bereits einen Angriff der Fran-zosen auf Gunstett zurckgeschlagen hatte, bei Elsahausen ohne eigentlichen Erfolg. Da kam um 2 Uhr Befehl, da die wrtembergische Division gegen die Rckzugslinie des Feindes, und das 1. baierische Corps von Grsdorff aus gegen Froschweiler aufbrechen sollte, um den Feind aus dieser Position herauszuwerfen. So geschah es. Die Franzosen strmten indessen mehrfach vor und glaubten schon gesiegt zu haben, da die Deutschen eine Rckwrtsbewegung antraten. Sie schickten daher ein Krassierregiment vor, um ihren Erfolg

8. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 369

1871 - Braunschweig : Wreden
— 369 — oberhalb Sadowas besetzt hatte. Gegen diesen Wald wurde nun die preußische Infanterie, welche die Dörfer Sadowa und Dohalitz erobert hatte, geschickt. Die Truppen rückten gegen den Wald vor, richteten aber anfangs nichts aus; denn da die Oesterreicher auch hier eine gedeckte Stellung hatten, brachte das Zündnadelgewehr keine Wirkung hervor, und eine ganze am andern Ende des Gehölzes aufgestellte Batterie feuerte durch die Bäume und richtete in den Reihen der Preußen entsetzliche Verwüstungen an. Dessen ungeachtet verfolgten die Angreifer mit unbeugsamer Ausdauer ihr Ziel, und es gelang ihnen endlich, die am Eingänge des Holzes entgegen stehenden Hindernisse hinweg zu räumen. Von Baum zu Baum wurde der Kampf nun fortgesetzt, und die Oesrerreicher machten manchen kräftigen Versuch zur Wiedereroberung des verlornen Bodens: ihre knabenhaften Truppen stürzten jedoch in diesem persönlichen Handgemenge vor den kräftigen Männern der achten Division wie Kegel nieder. Als aber die Vertheidiger eine kurze Strecke sich zurückgezogen und ihre Artillerie wieder freien Spielraum unter den Bäumen gewann, erlitten die Preußen furchtbare Verluste, und in der Mitte des Gehölzes kam der Kampf zum Stehen. Zu dieser Zeit spielte die österreichische Artillerie eine glänzende Rolle, und um 1 Uhr konnte die ganze Schlachtlinie der Preußen nicht weiter vorwärts dringen, ja sie mußte sogar die heftigsten Anstrengungen machen, um nur den bereits erkämpften Boden zu behaupten. Prinz Friedrich Karl ließ nun die 5. und 6. Division vorrücken. Sie legten ihre Helme und Proviantbeutel auf die Erde und rückten vor zum Flusse hin. Der König war in diesem Augenblicke in der Nähe der Bistritz und wurde von den in die Schlacht marschirenden Truppen mit lautem, freudigem Zurufe begrüßt. Sie gingen über die Sadowabrücke, betraten den Wald, und bald verkündete der wachsende Tumult des Gewehrfeuers, daß sie in den Kampf einzugreifen begonnen hatten. Die österreichischen Kanoniere jedoch feuerten Salve auf Salve in ihre Reihen, und nachdem sie nur einige hundert Ellen weit vorgedrungen waren, wurden sie wieder zurückgedrängt, ohne den Feind erreicht zu haben; denn nicht nur Granatsplitter flogen unter ihnen umher, Tod und entsetzliche Wunden in ihren Reihen verbreitend, sondern auch große Stücke der durch die Kugeln zerschmetterten Bäume flogen massenweise umher, riesenhafte Holzstücke, die sogar noch schrecklichere Wunden verursachten. Auch General Herwarth von Bittenfeld, der die Elbarmee commandirte, schien zur Rechten in seinem Vordringen gehemmt zu sein. Ihm gegenüber standen die Sachsen unter dem Befehle des Kronprinzen Albert, der sein Hauptquartier zu Problus hatte. Gegen dieses Dorf formirte sich die 14. Division zum Frontangriffe. Mit größter Bravour stürmen die Soldaten auf die furchtbaren Geschützreihen, treffliche Granat-kanonen und außerdem die gezogenen Hinterladnngsgeschütze, welche der König Wilhelm einst in den Tagen der Freundschaft Sachsen zum Geschenk gemacht hatte. Ihr eiserner Hagel zerreißt die Glieder der andringenden Bataillone, sie müssen zurück. Jetzt treffen die Batterien der Division ein, und nun gelingt es, vorwärts zu kommen, freilich langsam, fast nur schrittweis; denn die Feinde wehren sich mannhaft und stehen in ihren Stellungen eben so fest, als die Preußen auf dem mit Blute erkauften Bodeu. Unter Dietlein, Bilder aus der Weltgeschichte. 24

9. Der deutsche Krieg von 1866 - S. 118

1867 - Berlin : Kastner
118 starke feindliche Infanterie-Kolonne, ein Jägerbataillon an der Spitze, in schnellem Vormarsch gegen uns befinde. General v. Schäler nahm die ersten drei zur Hand be- findlichen Bataillone, ging, die beiden Flügel etwas vor- gebogen, dem Feinde in dem dichten Walde entgegen, stieß auf das gedrängt vorrückende österreichische Jägerbataillon Nr. 32 und überschüttete es aus so geringe Entfernung, als der dichte hochstämmige Wald cs erlaubte, einige Mi- nuten hindurch mit Feuer. Es bedurfte kaum noch des Drohens mit dem Bajonnetaugriff durch ein auf dem linken Flügel vorgegangenes Bataillon des Füsilier-Regiments Nr. 33, um die feindliche Kolonne zu schleunigem Rück- züge zu bringen. Der Wald war auf und neben der Chaussee besäet mit Todten und Verwundeten; im Walde selbst lagen dieselben zwischen dem hohen Farrenkraut; so weit das Auge reichte, sah mau österreichische Uniformen und Tornister. Die Zweige waren herabgeschlagen von den Kugeln; das Jammern der Verwundeten war herz- zerreißend. Die gefangenen Jäger, ganz verwirrt durch die Schnelligkeit, mit welcher die Unsrigen ihrem Wider- stände ein Ende gemacht, sagten aus, der tapfere General Gondreconrt habe persönlich dem Gefechte beigewohnt. Mit diesem Abendgefecht von Hünerwasser war für den denkenden Offizier beider Armeen das Urtheil über die beiderseitige Infanterie entschieden. Preußische In- fanterie hatte gegen eines der renomirtesten Feldjäger-Ba- taillone der kaiserlichen Armee in ungestümer Offensive einige Minuten im Feuer gestanden, in einem Terrain von Stangenholz, welches der Ausbeutung des Züuduadclge- wehrs durchaus nicht günstig war, und trotzdem ein so

10. Der Weltkrieg im Unterricht - S. 83

1916 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
88 4. Erdkunde und Wirtschaftslehre. 83 b. Entwürfe. Übertragung des russischen Kriegsschauplatzes nach dem Westen (Maßstäbe). Holländische Küste bei Groningen — Riga. Bielefeld = Dünaburg. Köln — Wilna. Straßburg — Pinsk. Küste des Mittelmeeres b. Nizza — Czernowitz. Serbischer Kriegsschauplatz im Beginn der Offensive nach Einnahme von Belgrad und der serbischen Ostfestungen. Armee Mackensen entspricht Linie: Lüttich, Aachen, Düsseldorf Siegen. Armee Bojadjiefs — Siegen über Ems bis Bingen, im Vordringen auf Coblenz (— Nisch). Morawatal — Rheintal. Ober- rheinische Tiefebene ist als unzugängliches Bergland zu beuien. Einzige Verbindung nach Süden durchs Moseltal bezeichnet. Metz und Luneville besetzt Volt Bulgaren (entspricht Usküb und Köprülü). Serben und En- tentetruppen etwa bei Basel. Saloniki etwa bei Luzern. Hier ist natürlich nur auf die topographische Lage geachtet. Als Beranschaulichungsmittel steht ja sehr viel zur Verfügung. Besonders zu empfehlen ist: Welt im Bild (ursprünglich Beilage zum Hamburger Fremdenblatt). Benutzung von Reliefplänen mit Vorsicht! Auch hier Verknüpfung mit dem Lehrplan, z. B. Der Regierungs- bezirk Düsseldorf im Kriege. Hinzuweisen auf die Anpassung der In- dustrie. Krefelder Seide fitr Westen usw., Essens Bedeutung eingehend. Kohlen und ihre Abfallprodukte. Rheinische Metallwarenfabrik (vorm. Ehrhardt) in Düsseldorf. Munitionsfabriken von Hindrichs und Auffer- mann in Beyenburg. (Vgl. S. 96.) warum kann sich Drutsch-Vstafrika so erfolgreich verteidigen? 1. Lage. a. Meer, nur wenig Häfen, Korallenriffe. b. Küste, sandig, dann ansteigendes Randgebirge, o. Die großen Seen. d. Die wüstenhaften Steppen und die Grabensenkungen. 2. Klima, tropisch, daher z. T. Urwald; ungesund für europäische Truppen. 3. Bewohner, z. T. Mohammedaner, Weiße verstärkt durch Be- satzung der Königsberg. 6*
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